Absolventin Helen Bader erhält Freudenberg Award – Digital Science
Meldesysteme gegen Hatespeech
2025/08/01 von Freudenberg/ag
Wie können plattformunabhängige Meldesysteme im Netz so gestaltet werden, dass sie Jugendliche zur Meldung von Hatespeech ermutigen und bestehende Barrieren abbauen? Diese Frage erforschte Wissenschaftlerin Helen Bader in ihrer Studienabschlussarbeit.

„Wir freuen uns sehr, dass wir wieder eine hohe Anzahl an Nominierungen hatten“, so Dr. Julia Kubasch, Head of Public Funding, FTI, „und mit Nominierungen aus insgesamt acht Fachbereichen noch an Themenbreite wachsen konnten.“ „Wir fördern durch die Auszeichnung die gesamte Forschungs- und Entwicklungslandschaft, davon profitieren Unternehmen und die Gesellschaft – insbesondere bei hochaktuellen Themen wie Hatespeech und Manipulation in digitalen Spielen mit direkten Auswirkungen auf die Gesellschaft“, betont Dr. Christopher Klatt, Director Data Sciences, FTI und Mitglied der Jury.
Meldungen zu Hatespeech für Jugendliche vereinfachen
„Unter welchen Bedingungen nutzen Jugendliche plattformunabhängige Meldesysteme im Kontext von Hatespeech im Internet? Welche Anforderungen haben sie und was hindert sie an der Meldung?“, so beschreibt Helen Bader, die Friedens- und Konfliktforschung mit einem naturwissenschaftlich-technischem Schwerpunkt studierte, das Thema ihrer Masterarbeit . „Towards Youth – Sensitivity and Restorative Justice Approaches in Hate Speech Reporting Systems: An Inclusive Focus Group Study with German Adolescents“
Als Kooperationsstudiengang wird der Master Internationale Studien / Friedens- und Konfliktforschung gemeinsam von der Goethe-Universität Frankfurt und der Technischen Universität Darmstadt (TU Darmstadt) unter Beteiligung der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angeboten.
Bisher, so Bader, sei das Thema vor allem aus rechtlicher, technischer oder sozialwissenschaftlicher Perspektive betrachtet worden. Ihre Arbeit hingegen analysiere erstmals interdisziplinär die technischen, sozialen und psychologischen Anforderungen einer diversen Gruppe von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Deutschland. Das Ergebnis: „Jugendliche wünschen sich Gamification-Tools und auch Lob wie ‚Cool, dass Du Dich gemeldet hast!‘. Außerdem sollten die Formulare viel niederschwelliger gestaltet werden“, so Bader.
„Zum Beispiel könnte ein ChatBot vorab Fragen beantworten, ob die Meldung Aussicht auf Erfolg hat und was mit den Daten geschieht, um Vertrauen zum Meldeprozess aufzubauen. Dabei ist jedoch ein sensibler und verantwortungsvoller Einsatz solcher Technologien wichtig.“ Besonders stolz ist Bader auf die organisatorische Leistung acht Fokusgruppen mit insgesamt 47 Teilnehmenden befragt zu haben – und dabei zugleich Jugendliche über alternative Meldeangebote aufgeklärt zu haben.
Aus Sicht der Jury ist die Arbeit analytisch sehr stark, behandelt ein relevantes Thema und zeigt, wie viel hinter technischen Systemen steht, wenn man sie inklusiv gestaltet und interdisziplinär denkt. Die Ergebnisse fließen zum Beispiel in das Projekt CYLENCE ein, bei dem „Hessen gegen Hetze“ und HateAid als assoziierte Partner beteiligt sind. „Über den Preis, der meine Masterarbeit würdigt, habe ich mich unheimlich gefreut, das ist eine tolle Art der akademischen Wertschätzung“, so Bader.
Ebenfalls gewürdigt wurden die Bachelorarbeiten der Psychologin Saskia Henschke zum Thema „Deceptive Fun – Investigating the presence of deceptive design in mobile digital games for children“ sowie von Nils Müller mit dem Titel „Towards high-fidelity CFD simulations of effusion-cooling liner flows for new generation hydrogen aeroengines“
Mit dem Freudenberg Award – Digital Science wurden die Bachelorarbeiten von mit jeweils 5.000 Euro Preisgeld und die Masterarbeit von Helen Bader mit 10.000 Euro prämiert.
Über die Freudenberg-Gruppe
Freudenberg ist ein globales Technologieunternehmen, das seine Kunden und die Gesellschaft durch wegweisende Innovationen nachhaltig stärkt. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern, Kundinnen und Kunden sowie der Wissenschaft entwickelt die Freudenberg-Gruppe technisch führende Produkte, exzellente Lösungen und Services für rund 40 Marktsegmente und für Tausende von Anwendungen: Dichtungen, schwingungstechnische Komponenten, technische Textilien, Filter, Reinigungstechnologien und -produkte, Spezialchemie, medizintechnische Produkte, Batterien und Brennstoffzellen.
Innovationskraft, starke Kundenorientierung sowie Diversität und Teamgeist sind die Eckpfeiler der Unternehmensgruppe. Der Exzellenzanspruch, Verlässlichkeit und proaktives, verantwortungsvolles Handeln gehören zu den gelebten Grundwerten in der mehr als 175-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Jahr 2024 beschäftigte die Freudenberg-Gruppe mehr als 52.100 Mitarbeitende in 60 Ländern und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 11,9 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter: www.freudenberg.com
