Neu am Fachbereich: Professor Andrés Goens
Programmiermethoden für zuverlässige verteilte Software
14.10.2025
Zum 1. Oktober hat Professor Andrés Goens seine Professur am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt angetreten. Der 35-Jährige, der zuvor eine Assistenzprofessur an der Universität Amsterdam innehatte, forscht hier zu Programmiermethoden für zuverlässige verteilte Software. Der wichtigste wissenschaftliche Meilenstein bislang: Das Problem der Speichermodelle für heterogene Hardware genau zu beschreiben und eine Teillösung gefunden zu haben. Zum Auftakt hat er einige Fragen beantwortet.
Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?
Wie können wir uns sicher sein, dass ein Computer das tut, was er soll? Bei wichtigen Systemen können Fehlverhalten durchaus große Konsequenzen haben. Besonders jetzt, mit ChatGPT und Co. und ihren sogenannten „Halluzinationen“ wird diese Frage noch wichtiger. In meiner Forschung steht diese Frage im Mittelpunkt. Die Antwort kann überraschend tief in die Theorie greifen, muss aber auch stets nahe am Praktischen bleiben.
An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?
Am klarsten ist das bei der Mathematik. Dass ein Programm eine Spezifikation erfüllt, kann man als ein mathematisches Theorem formulieren. Genauso können wir manche Methoden aus der Programmverifikation nutzen, um „gewöhnliche“ Theoreme in der Mathematik zu beweisen. Im Moment sehen wir auch eine kleine Revolution in der Mathematik, wo immer mehr Mathematiker:innen Software nutzen, um ihre Theoreme und deren Beweise zu digitalisieren. Mit meiner Forschung möchte ich auch dies unterstützen und dieser Revolution der Mathematik helfen.
In welchem Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?
Im Fachbereich 2, den Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, zum einen konkret bei den Sprachwissenschaften. Ich habe nämlich schon immer ein besonderes Interesse an Sprachen und Linguistik – es ist kein Zufall, dass ich auch an Programmiersprachen forsche. Zum anderen würde ich dort gern allgemeiner und grundsätzlicher schnuppern, auch, weil wir als Teil der Gesellschaft diese verstehen und erforschen sollten.
Wenn ich heute Student wäre, würde ich …
… mir Zeit lassen: Zeit, das Studentenleben zu genießen, und auch Zeit, mein fachliches Interesse weit und breit zu verfolgen und erkunden.
