Als erste Regel für die Kontaktaufnahme gilt: Durchlesen, was die Webseite des jeweiligen Fachgebiets zu dem Thema sagt! Manche Fachgebiete haben ein zentrale Mailadresse, an die man sich wenden soll, andere einen Moodle-Kurs mit (mehr oder weniger) umfangreichen Informationen zu einer Thesis am Fachgebiet, und bei anderen läuft es wieder anders. Diese Regelungen sollte man kennen und beherzigen, sonst hat man schon an diesem Punkt “seine Hausaufgaben nicht gemacht”.

Erfahrungsgemäß ist es wichtig, bei der Ansprache von Kontaktpersonen kompakt und so präzise wie möglich darzustellen, …

• wer man ist,
• warum man sich genau hier (also bei der Person oder dem Fachgebiet) für eine Thesis oder für das korrekte Thema interessiert,
• für welche Themen oder welches konkrete Angebot man sich interessiert,
• und welche relevanten Kompetenzen (am besten “nachweisbar” durch Noten o.Ä.) man für das konkrete Thema oder Themengebietkonkret mitbringt.

Emails in der Form “Sehr geehrte Damen und Herren, meine Name ist… ich suche eine Bachelorarbeit und wende mich daher an Sie. Bitte teilen Sie mir mögliche Themen mit. Mit freundlichen Grüßen, …” verschwenden im Wesentlichen die Zeit des Lesers und damit auch des Autors: sie landen vermutlich in den meisten Fällen mehr oder weniger ungelesen im Papierkorb!

Zeigt stattdessen, dass ihr “eure Hausaufgaben gemacht habt”:

• Ihr wisst, wie das Fachgebiete die Kontaktaufnahme haben will (siehe oben: z.B. über Moodle, per Email an eine zentrale Adresse, per Email an eine konkrete Person je nach Thema, …) und befolgt das.
• Falls es keine “Sammel-Mailadresse” ist, sprecht ihr die Person namentlich an.
• Ihr habt euch informiert, welche Themengebiete in dem Fachgebiet oder von der angeschriebenen Person sowohl in bisherigen Abschlussarbeiten betreut als auch in der Forschung behandelt werden (letzteres steht meist auf der Webseite der Person) und versucht, einen Bezug zwischen diesen Themen und euren Interessen herzustellen.
• Ihr gebt konkret an, welche Themengebiete oder welches konkrete Thema euch interessiert.
• Ihr gebt an, welche Kompetenzen (z.B. durch schon belegte oder aktuell laufende Module) ihr mitbringt, die für das Thema / Themengebiet relevant sind oder sein könnten.
• Falls ihr schon persönlichen Kontakt hattet (oder “semi-persönlich” über ein Praktikum), weist darauf hin, dass die Person euch dort schon begegnet ist.
• Schreibt keinen Roman, sondern stellt eure Situation und Interessen möglichst kompakt (aber in der Regel eher nicht “in Stichworten oder als Aufzählungsliste”) dar.

Beachtet zudem, dass die meisten Personen ziemlich viel anderes zu tun haben als “nur” auf eure Email zu antworten. Räumt daher in eurer Planung und euren Notizen hinreichend Zeit für eine Antwort ein (z.B. 2-3 Wochen sind durchaus gängig; bei Mails kurz vor Ende der Vorlesungzeit oder der Weihnachtspause auch entsprechend mehr). Höfliches Nachfragen nach angemessener Wartezeit ist möglich, aber ihr wollt nicht direkt negativ auffallen (“ich habe Ihnen gestern eine Mail geschrieben und immer noch keine Antwort” kommt in aller Regel nicht gut an!).

Wenn alles gut läuft, erhaltet ihr nach einer Weile eine Antwort, die im besten Fall in die Richtung “lass uns mal zusammensetzen” geht, um zu schauen, ob man zusammenpasst und das Thema an euch vergeben wird.