Lecture by Dr. Markus J. Hofmann and Prof. Dr. Chris Biemann

2013/01/11

On 14 January, Dr. Hofmann and Prof. Biemann will give a lecture, “Sprachstatistik als Assoziationsmaß in der kognitiven Modellierung,” as part of the seminar series “Research and Applications of Psychology in IT” investigating the link between language and cognitive modelling.

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The lecture will be in German.

Full abstract:

Im Rahmen der Seminarreihe “Forschungs- und Anwendungsgebiete von Psychologie in IT” wird in diesem Vortrag die Verbindung von Sprachstatistik und kognitiver Modellierung thematisiert und anhand einer konkreten Kooperation dargestellt.

Das gemeinsame Auftreten von Wörtern in natürlicher Sprache ist nicht zufällig, sondern erfolgt nach syntaktischen und semantischen Regelmäßigkeiten. Treten bestimmte Wortpaare häufiger gemeinsam auf, als es unter der Zufallshypothese anzunehmen wäre, spricht man von signifikanter Kookkurrenz, welche durch Statistik auf großen Textsammlungen berechnet werden können.

Statistische Kookkurrenzen spiegeln häufig semantische Assoziationen wider (wie Wurst – Metzger), welche im Sprachzentrum des Gehirns verankert sind.

Kognitive Modellierung erstellt Computermodelle für kognitive Aufgaben, wie z.B. der Worterkennung oder der Worterinnerung. Diese werden durch die Datenanalyse von neuropsychologischen Experimenten validiert: bessere Modelle erklären mehr der bei den Versuchspersonen beobachteten Effekten.

Wir stellen das Associative-Read-Out-Modell vor, welches zusätzlich zur Buchstaben- und Orthographieebene auch Wortassoziationen modelliert, welche durch signifikante Kookkurrenzen approximiert werden. Dieses Modell erklärt unter anderem folgenden bei Worterinnerungsexperimenten auftretenden Effekt: Wenn Versuchspersonen entscheiden sollen, ob ihnen ein Wort in einer vorgelagerten Trainingsphase präsentiert wurde,

glauben sie sich verstärkt fälschlicherweise an Wörter zu erinnern, welche mit vielen Trainingswörtern assoziiert sind.