Das „neue normal“: Folge 1 mit Prof. Jan Peters

Wie die Coronavirus-Pandemie unseren Arbeitsalltag verändert

23.05.2020

Das „neue normal“ sieht für jeden anders aus. Wir haben bei einigen Mitgliedern des Fachbereichs nachgefragt, was sich für sie durch die Pandemie verändert hat. Den Anfang macht Informatikprofessor Jan Peters, Leiter des Fachgebiets Intelligente Autonome Systeme .

Home und Office – für viele eine Herausforderung: Prof. Jan Peters mit Nachwuchsforschern (noch vor den Kontaktbeschränkungen)

Wie hat sich durch die Corona-Pandemie Ihre Arbeitssituation geändert?

Peters: Ich habe so viele Zoom/Skype/GoTo/… Meetings, dass ich manchmal fast zu Grunde gehe.

Wenn man nachgibt, hat man ohne Probleme >48h Meetings pro Tag. Man kommt leider fast gar nicht mehr zum Nachdenken. Dazu sind die meisten der virtuellen Meetings nicht sonderlich produktiv.

Haben die Veränderungen auch Auswirkungen auf Ihr Privatleben bzw. Ihre Work-Life-Balance?

Ja. Meine Frau hat nach dem Schließen der KiTa meine vier Zwillinge eingepackt und ist zu ihren Eltern. Ich muss jetzt im Vier-Wochen-Takt arbeiten: <2 Wochen im Büro, 8 Tage Quarantäne in Darmstadt, 6 Tage Homeoffice bei meinen Schwiegereltern.

Was lief besonders gut oder besonders schlecht?

Meine Mitarbeiter haben sich im Allgemeinen toll verhalten und sind trotz der großen Probleme, ein Robotik-Labor in Quarantäne zu sein, produktiv geblieben! Die Mischung aus Verantwortungsbewusstsein und ruhiger Gelassenheit hat mir auch gefallen.

Besonders schlecht lief bei uns meines Erachtens nach nichts!

Was vermissen Sie am meisten?

Meine Familie! Mit meinen großen Kleinen zur KiTa zu fahren.

Haben sich auch positive Veränderungen ergeben?

Weniger zu Reisen tut gut. Ich habe nie gemerkt, wieviel Stress das (oft nutzlose) berufliche Reisen mit sich bringt.

Auch, dass die Normalbevölkerung in Deutschland jetzt Computer-affiner wird (u. A. durch die Mehrzeit vor dem Computer und die Verbesserung der Netze), finde ich natürlich gut!

Haben Sie einen Corona-Lifehack für uns? Also einen Tipp, der anderen helfen könnte, die neue Situation zu meistern.

Viel frische Luft und an die Sonne! Wenn man Besprechungen draußen mit mehr als zwei Metern Abstand hält, ist das 100% sicher und macht alle Beteiligten glücklicher. Dazu stärkt es auch die Abwehrkräfte gegen alle Krankheiten – auch gegen Corona!