20 Millionen Euro für neugegründetes Robotics Institute Germany
TU Darmstadt am Konsortium maßgeblich beteiligt
19.06.2024 von RIG/Claudia Staub
Die führenden deutschen Robotik-Standorte haben sich zu einem Konsortium zusammengeschlossen, um gemeinsam das Robotics Institute Germany (RIG) aufzubauen. Es soll künftig die zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland werden. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für die kommenden vier Jahre mit 20 Millionen Euro geförderte Projekt startet im Juli 2024. Die TU Darmstadt leitet im RIG das Arbeitspaket Bildung und Ausbildung.
Intelligente Robotiklösungen werden nicht nur die Wirtschaft transformieren, sondern auch das Leben umgestalten. Denn sie beeinflussen das Gesundheitswesen, die Bildung, Mobilitätslösungen und den Umweltsektor gleichermaßen. Das RIG verfolgt das Ziel, mit der Robotik an Innovationen in der Chemie, der Pharmazie und der Automobilindustrie anzuschließen, die Deutschland in der Vergangenheit als Industrienation etabliert und über Jahrzehnte Wohlstand und Wachstum gesichert haben.
Die nächste Generation von Robotikforschenden ausbilden
„Die TU Darmstadt ist aufgrund ihrer herausragenden wissenschaftlichen Kompetenzen in der KI-basierten Robotik ein wichtiger Verbundpartner im Robotics Institute Germany”, sagt vom Professor Jan Peters, der das Darmstädter Teilvorhaben des RIG koordiniert. „Darmstadt ist nicht nur der universitäre Verbundpartner mit dem stärksten KI-Ökosystem, sondern ragt wegen seiner einzigartigen Stärke zum Robot Learning heraus. Darüber hinaus ist Darmstadt stark beim jährlichen Roboter-Wettkampf RoboCup und bei Multi-Robot Systemen.” Fachgebiet Intelligente Autonome Systeme (IAS)
Die TU Darmstadt wird im RIG das Arbeitspaket Bildung und Ausbildung leiten, in dem es darum geht, die nächste Generation von Robotikforschenden und -ingenieurinnen und -ingenieuren anzuziehen und auszubilden. Diese Aufgabe erfordert eine umfassende Analyse der aktuellen Landschaft in Deutschland und weltweit, um Stärken und Schwächen zu identifizieren und um Empfehlungen für ein RIG-Bildungsprogramm zu KI-basierter Robotik formulieren können. Das Ergebnis wird ein Curriculum sein, das an verschiedenen Universitäten umgesetzt werden kann. Die TU Darmstadt kann hierbei ihre besondere Expertise aus den sowie „ Master-Studiengängen „Autonome Systeme und Robotik” einfließen lassen. Artificial Intelligence and Machine Learning”
Als stellvertretende Standortkoordinatorin wird vom Arbeitsgebiet Professorin Georgia Chalvatzaki) den thematischen „Robot Learning”-Cluster vorantreiben. Im Bereich Wissenschaft wird sich die TU Darmstadt darüber hinaus vielfältig einbringen, unter anderem in den thematischen Clustern „Intelligentes verkörpertes Verhalten“, „KI-basierte Robotik“, „Mensch-Roboter-Interaktion und -kollaboration“, „Kognitive Robotik“, „Manipulation datengetriebener Robotik“, „Computer Vision für Robotersysteme“ sowie „Intuitive Roboterprogrammierung“. Interaktives robotisches Wahrnehmen und Lernen (PEARL vom Arbeitsgebiet Resiliente Cyber-Physische Systeme (RCPS) wird sowohl ein virtuelles als auch ein reales Labor für verteilte Robotersysteme aufbauen. Professor Roderich Groß vom Professor Oskar von Stryk wird – basierend auf seinen Erfahrungen bei Teilnahme an führenden internationalen Roboter-Wettbewerben und -Challenges – sowohl diesen Bereich als auch das Benchmarking der Robotersysteme vorantreiben. Fachgebiet Simulation, Systemoptimierung und Robotik (SIM)
Vorhandenes Potenzial bündeln und synergetisch nutzen
Die Ausgangsbedingungen sind gut: Robotiker:innen in Deutschland gehören zur internationalen Spitze in der KI-basierten Robotik und haben wesentliche Beiträge zur globalen Robotik-Landschaft geleistet. Es fehle jedoch in Deutschland bisher ein strategischer Ansatz, der das vorhandene Potenzial bündelt und synergetisch nutzt, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig zu sichern und Exzellenz sowie wirtschaftliches Wachstum zu fördern, sagte der RIG-Sprecher Professor Tamim Asfour vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger sagte dazu: „Deutschland ist sowohl in der KI- als auch der Robotikforschung bereits sehr gut aufgestellt. Der Moment für KI-basierte Robotik ist deshalb genau jetzt. Hierfür bauen wir unser neues „Robotics Institute Germany“ (RIG) aus und bringen so die besten Talente zusammen. Dabei entsteht ein dezentraler Verbund von Standorten der Spitzenforschung. Auf diese Weise schaffen wir die Voraussetzung, das riesige Potenzial der KI in robotische Systeme zu integrieren.“
Robotics Institute Germany
Dem Konsortium gehören zehn Universitäten und vier außeruniversitäre Forschungseinrichtungen an. Beteiligt sind neben der TU Darmstadt die TU München als Konsortialführer, das KIT, die Universität Bonn, die TU Berlin, die Universität Bremen, die Universität Stuttgart, die RWTH Aachen, die TU Dresden, die TU Nürnberg, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, die Fraunhofer-Institute IPA, IOSB und IML sowie das Deutsche Zentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI). Assoziiert sind die Universitäten Augsburg, Bayreuth, Bielefeld, TU Braunschweig, TU Chemnitz, Erlangen-Nürnberg, Freiburg, Hamburg, Hannover, Heidelberg, TU Ilmenau, Kaiserslautern-Landau, Lübeck, LMU München, Tübingen, Baiosphere, Cyber Valley GmbH, Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz und Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V.