Am Puls der Künstlichen Intelligenz
Hessens Wissenschaftsminister Gremmels informiert sich zu Forschung und Ausgründungen
24.07.2024 von Jörg Feuck
Der hessische Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) hat sich bei einem Besuch im Hessischen Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) beeindruckt gezeigt von den Forschungsprojekten, die auch im Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes eine herausragende Rolle spielen. Ebenso fand der Minister lobende Worte für die dynamische Vielzahl der mit KI verknüpften Ausgründungen.
Der Termin war treffsicher gewählt: Am Vormittag hatte das Wissenschaftsministerium verkündet, es werde die vier Universitäten, die im Rahmen der Exzellenzstrategie Vollanträge stellen dürfen, zusätzlich mit 1,4 Millionen Euro unterstützen. Die TU Darmstadt ist für drei von fünf zugelassenen Vorhaben antragsberechtigt. Am Nachmittag machte sich der Minister in Begleitung des Landtagsabgeordneten Bijan Kaffenberger (SPD) dann ein konkretes Bild vor Ort: Nach der Begrüßung durch die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, gaben die Co-Direktor:innen von hessian.AI, Professorin Mira Mezini und Professor Kristian Kersting, Einblicke in die Arbeit des Zentrums.
Clusterprojekte RAI und TAM im Fokus
Kristian Kersting (Leiter des Fachgebiets Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen an der TU Darmstadt) und Marcus Rohrbach (Professor für Multimodal Reliable Artificial Intelligence) stellten mit und „Reasonable Artificial Intelligence (RAI)“ zwei der drei Projekte vor, mit den die TU Darmstadt im „The Adaptive Mind (TAM)“ vertreten ist. Der geplante Exzellenzcluster RAI möchte eine neue Generation von KI-Systemen entwickeln, deren Vorzüge eine vernünftige Ressourcennutzung, Datenschutz und kontinuierliche Verbesserung sind. „The Adaptive Mind (TAM)“ untersucht menschliches Verhalten unter sich verändernden äußeren Bedingungen. TAM schafft neue Zugänge, wie menschliches Wahrnehmen, Denken, Entscheiden, Handeln und Lernen verstanden und computational modelliert werden können. Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder
Solche komplexen Forschungsprojekte erfordern eine hohe Rechenleistung. Florian Kieser, Leiter des KI-Servicezentrum, gab Einblick in die einmalige Infrastruktur von hessian.AI mit dem , dem KI-Innovationslabor und dem -Servicezentrum. Darüber hinaus stellte er die vielfältigen Schulungen und Weiterbildungsangebote, wie etwa die AI Academy, vor. Supercomputer fortytwo
Dynamisches KI-Innovationsökosystem
Anschließend präsentierten mehrere Gründer:innen ihre Start-ups, die stellvertretend für das reichhaltige und dynamische KI-Innovationsökosystem in Darmstadt und der Metropolregion Rhein-Main stehen: entwickelt Werkzeuge zur Aufzeichnung von Vogelstimmern und damit zur autonomen Messung von Vogelpopulationen – ein Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Erfolgreich im Markt ist das Bird Mapper, das autonome Roboter etwa für spezielle Wartungseinsätze auf Industrieanlagen zur Verfügung stellt. Und das 2020 gegründete Start-up Energy Robotics widmet sich mit der KI-gestützten Software etaONE® der Reduzierung des Energieverbrauchs von IT-Systemen. Jungunternehmen etalytics
Nach dem Blick auf die KI-Anwendungs-Szene stellten junge Forschende noch zwei wegweisende Projekte vor: Das im Rahmen des RAI-Vorhabens entstandene bietet eine Methode, mit der sich erstmals mithilfe von Vision-Language Models Bildinhalte in großen Datensätzen oder von Bildgeneratoren filtern, bewerten und anstößige Inhalte unterdrücken lassen. Ferner sah Minister Gremmels eine interaktive Anwendung des Projekt Llava Guard anhand des Sprachroboters von Furhat: Die Perspektive ist, ein zusammenhängendes Sprachmodellierungssystem zu schaffen, das alle 24 Amtssprachen der Europäischen Union sowie weitere inoffizielle und regionale Sprachen berücksichtigt. Occiglot-Sprachmodells
Über hessian.AI – Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz
Das , angesiedelt an der TU Darmstadt, verfolgt das Ziel, exzellente Grundlagenforschung mit konkretem Praxisbezug zu leisten und zudem den Transfer in Wirtschaft und Gesellschaft voranzutreiben. Das Zentrum, das von drei hessischen Ministerien gefördert wird und an dem 13 hessische Hochschulen beteiligt sind, bündelt die Expertise von 22 KI-Wissenschaftler*innen und baut diese um weitere 22 Professuren aus. Das Zentrum investiert in den kommenden Jahren rund 40M€ in KI-Compute-Infrastrukturen sowie darauf aufbauende Services für die Anwendenden. Hessische Zentrum für Künstliche Intelligenz (hessian.AI)