emergenCITY präsentiert sich auf Digital-Gipfel in Frankfurt am Main

Paneldiskussion über „Digitale Resilienz“

28.10.2024 von

Vom 21. bis 22. Oktober zeigt das LOEWE-Zentrum emergenCITY als Aussteller auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung resiliente, digitale Lösungen, die Städte vor Krisen und Katastrophen schützen. Bereits am Montagmorgen schauten Bundesdigitalminister Volker Wissing und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck am Stand vorbei. emergenCITY-Koordinator Matthias Hollick sprach am Abend in einer Paneldiskussion über „Digitale Resilienz“.

„Der Digital-Gipfel der Bundesregierung ist eine hervorragende Plattform, um unsere innovativen Konzepte zur digitalen Resilienz vorzustellen und darüber ins Gespräch zu kommen“, sagt Matthias Hollick, Informatik-Professor an der TU Darmstadt und wissenschaftlicher Koordinator bei emergenCITY.

Die Veranstaltung, die vom 21. bis 22. Oktober im Kap Europa in Frankfurt am Main stattfindet, versteht sich als Dialogforum. Dabei tauschen sich über 1500 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Politik über digitale Innovationen, digitale Souveränität und internationale Zusammenarbeit aus.

Katastrophenschutz digital – innovativ, resilient und sicher

Auf dem vom Partnerland Hessen ausgetragenen „Markt der Digitalen Möglichkeiten“ im Kap Europa in Frankfurt am Main präsentiert sich das LOEWE-Zentrum emergenCITY noch bis Dienstag als Aussteller gemeinsam mit dem Odenwaldkreis und dem Landkreis Fulda im Bereich Smartes Leben unter dem Titel „Katastrophenschutz digital – innovativ, resilient und sicher“.

Als erste Gäste begrüßte Matthias Hollick am Montagmorgen die Bundesminister Volker Wissing und Robert Habeck, die in Begleitung der hessischen Digitalministerin Kristina Sinemus einen Rundgang über den „Markt der Digitalen Möglichkeiten“ machten. In einem kurzen Überblick stellte er den Ministern die Arbeit der interdisziplinären und standortübergreifenden Forschungskooperation, an der die Technische Universität Darmstadt, die Universität Kassel und die Philipps-Universität Marburg beteiligt sind, vor.

Wie können sich Städte auf Katastrophen vorbereiten und kritische Infrastrukturen wie Energieversorgungs- und Kommunikationsnetze schützen? Wie können resiliente, digitale Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) dabei helfen? Das erforscht das vom Land Hessen geförderte LOEWE-Zentrum.

Am Stand geben noch bis Dienstag die emergenCITY-Wissenschaftler Joachim Schulze und Frank Hessel, Laboringenieur Julian Euler und Student Jakob Huth anhand von drei ausgewählten Exponaten, einer Sensorbox, der „Litfaßsäule 4.0“ und dem Serious Game „Krisopolis“ sowie Filmen einen Einblick insbesondere in das Thema Notfallkommunikation in Stadtquartieren.

Mission “Digitaler Heinerblock” wird vorgestellt

Konkret stellen sie das Projekt „Digitaler Heinerblock“ vor. Dabei begleitet emergenCITY die Wissenschaftsstadt Darmstadt bei der Transformation eines Stadtteils zu einem verkehrsberuhigten, klimaresilienten und bürgerfreundlichen Quartier. Sensorboxen, die an Straßenlaternen angebracht werden, sollen unter anderem Feinstaub, Sonneneinstrahlung, Temperatur und Lärm messen und in der Katastrophe drahtlose Kommunikation ermöglichen.

Die energieautarke „Litfaßsäule 4.0“, eine herkömmliche Litfaßsäule, die um ein Kapitell mit digitalem Display und Kommunikationseinheit erweitert wird, kann auch bei einem langanhaltenden Stromausfall Bewohnerinnen und Bewohnern Informationen und Warnungen von Behörden anzeigen. Und im Serious Game „Krisopolis“, das auf einem großen Touchdisplay auf dem Digital-Gipfel ausprobiert werden kann, bereiten sich Nutzerinnen und Nutzer spielerisch auf den Ernstfall in einem Stadtquartier vor. Hintergrundinformationen zum Digitalen Heinerblock liefert ein neues Erklärvideo mit animierten Illustrationen.

Paneldiskussion zur digitalen Resilienz

Bei einer Paneldiskussion am Montagabend führte emergenCITY-Koordinator Matthias Hollick in einem Vortrag in das Thema „Digitale Resilienz“ ein und erklärte, an welchen Grundlagen und Lösungen bei emergenCITY geforscht wird, um mit Hilfe von resilienten, digitalen IKT-Systemen sicher durch Katastrophen zu kommen. Anschließend kam er mit Johann Saathoff, Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Kristina Sinemus, Hessens Ministerin für Digitalisierung und Innovation, Elke Anderl, Geschäftsführerin von Commercial T-Systems International und Martin Zeidler, Abteilungsleiter Krisenmanagement im Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe über den Aufbau eines nationalen Zentrums für Digitale Resilienz in Katastrophen ins Gespräch.

„Aus unserer Sicht benötigen wir eine nationale Anstrengung und einen strukturierten kontinuierlichen Austausch zwischen Wissenschaft und Anwendung unter Einbeziehung aller Stakeholder“, fasst Matthias Hollick seinen Standpunkt zusammen.

Beteiligt am Digitalgipfel waren auch andere TU-Forschende: Professor Ahmad-Reza Sadeghi vom System Security Lab am Fachbereich Informatik war Panelist bei „Deepfakes: Technologische Entwicklungen und ethische Fragen“ sowie „Edge AI – Potenziale für digitale Souveränität und innovative KI-Anwendungen“. Professorin Petra Gehring und Professor Andreas Kaminski, Institut für Philosophie, sprachen zum Thema „Daten(t)räume: zwischen Vernetzung und Interoperabilität“.

Mehr zu den einzelnen Panels im Programm des Digitalgipfels.

Vorgestellt wurde auf dem Digitalgipfel auch ein Projekt namens „DataHub Europe“. Die digitale Plattform soll Daten bereitstellen, die für das Training von KI-Systemen benötigt werden. Damit soll Europa unabhängiger von internationalen Anbietern werden. Die TU Darmstadt agiert in diesem Projekt als Plattform- und KI-Partner.