Dr. Manisha Luthra befasst sich in ihrer Dissertation „Network-centric Complex Event Processing“ mit den drei Kernproblemen Adaptivität, Effizienz und Interoperabilität in der Verarbeitung von Datenströmen und komplexen Ereignisverarbeitungssystemen. In ihrer Dissertation schlug sie Lösungen für diese Kernprobleme vor und leistete einen wichtigen Beitrag zur Leistungsverbesserung bei der Platzierung und Ausführung von kontinuierlichen Abfragen in hochdynamischen und modernen Netzwerken, wie etwa in der komplexen Umgebung einer Smart City. Luthras Forschung löst die genannten Kernprobleme im Kontext von Anwendungen des Internets der Dinge, das heterogene Geräte mit Sensoren und Verarbeitungsfunktionen verbindet, um Aufgaben ohne menschliches Eingreifen zu automatisieren.

Mögliche Einsatzbereiche der entwickelten Methoden sind die Verkehrssteuerung, das Management nach Katastrophen, die Lastprognose für intelligente Stromnetze und die Erkennung von Kreditkartenbetrug. Durch die in der Arbeit erforschten Lösungen kann ein Ereignisverarbeitungssystem beispielsweise die Transaktionen von Kreditkarten für Banken überwachen, daraus Betrugsmuster als Ereignisse modellieren und so Betrugsfälle mit den entwickelten Methoden verlässlich vorhersagen. Auf diese Weise können die Finanzinstitute beträchtliche Verluste verhindern, indem sie Betrugsfälle zeitnah aufdecken und sich effizient an veränderte Betrugsmuster anpassen können. Die Arbeit entstand am Fachgebiet Multimedia Kommunikation (KOM) von Professor Ralf Steinmetz und wurde zusätzlich von Professor Boris Koldehofe betreut. Gefördert wurde die Forschung durch den DFG-Sonderforschungsbereich MAKI.

Mit dem KuVS-Preis prämiert die GI/ITG-Fachgruppe Kommunikation und Verteilte Systeme herausragende Abschlussarbeiten und Dissertationen. Der Preis wird offiziell bei der International Conference on Networked Systems (NetSys 2023) im kommenden September in Potsdam verliehen und ist mit einem Preisgeld von 500 Euro für die beste Dissertation verbunden. Frau Luthra wird im Rahmen der Veranstaltung einen Vortrag zu der ausgezeichneten Arbeit halten.

Die Fachgruppe KuVS zeichnete außerdem Tobias Kröll für seine Bachelorarbeit „ARIstoteles: iOS Baseband Interface Protocol Analysis“ aus. Die Arbeit wurde von Professor Matthias Hollick betreut.